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Durch
einziehen und heraustreiben lassen sich so aus einem Gefäss Köpfe und
Vollfiguren herstellen.
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Nachdem
eine Rondelle entsprechender Grösse zugeschnitten ist, werden die Kanten
abgerundet, da sonst das Blech leicht einreissen kann. Als Unterlage für
das Aufziehen dient der Amboss, das Sperrhorn oder ein Holzstock. Nachdem
die Mitte des Bleches leicht vorgetrieben ist, beginnt man mit dem Treiben
von der Mitte aus, indem man die Schläge, dicht geführt, Schlag neben
Schlag, spiralenförmig nach dem Rand zuführt.
Die Schläge müssen überdies so geführt werden, dass sie das Blech etwas hinter der Auflagestelle treffen. Nach ein- oder zweimaligem Durchhämmern muss das Blech geglüht werden und der Arbeitsgang beginnt von neuem, bis die Rohkontur hergestellt ist. Beim Aufziehen wird das Arbeitsstück in einem Winkel von etwa 20 Grad zur Unterlage, Stöckel, gebracht und so, dass die schon bearbeitete Stelle auf der äussersten Kante des Stöckelhorns aufliegt. Setzt nun das Hämmern (Stauchen) unter fortwährendem Drehen ein, so wird durch das Aufsitzen auf der Kante die Führung beim Drehen erleichtert. Durch eine entsprechende Haltung, schräg hoch oder schräg tief, je nachdem die Hammerschläge stärker oder schwächer ausgeführt und auf verschiedene Stellen verteilt werden, lässt sich auf einer geeigneten Unterlage, Stöckelhorn und der gleichen, dem Hohlkörper jede gewünschte Form geben. Die zweite Art des Aufziehens
geschieht auf folgende Weise: Nun staucht man, vom Boden anfangend, die einzelnen Wellen mit einem flachen Treibhammer stückweise nieder, in Abständen von ca. 1.5 cm. Durch dieses Beistauchen der Welle hebt sich die ganze Platte vom Boden ab. Der Anfang zum Hohlkörper ist damit gegeben. So wird das beschriebene
Verfahren nach vorherigem und jedesmaligem Ausglühen, so oft wiederholt,
bis die gewünschte Form vorhanden ist. |
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Bei figürlichen Treibarbeiten
hat man durch das Aufziehen eine plastische Masse "Angelegt". Durch Bearbeiten der einzelnen Teile auf kleinen Holz- oder Eisenstöckchen und dem Prellstock wird nun die gewünschte Form hervorgeholt. Man sollte ein Modell der auszuführenden Arbeit vor sich haben um verschiedene Anhaltspunkte abzuleiten. Nachdem die Hauptform und die groben Züge getrieben sind, wird mit Treibkitt ausgegossen und das Arbeitsstück auf eine weiche Unterlage, Sandsack oder Lederkissen, gelegt und mit Punzen modelliert. Zu wenig herausgetriebene Stellen müssen nach dem Abkitten und Ausglühen erneut von hinten nachgetrieben werden, bis die gewünschte Form erreicht ist und fertiggestellt werden kann. Um Härterisse zu vermeiden muss,
wie wiederholt gesagt, zwischengeglüht werden. |
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Für
plastisch stark hervortretende Gegenstände, hoch aus der Ebene
ausgeführt, wird der Körper zuerst Aufgezogen und dann der Grund wieder
zurückgesetzt. |
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Das
Prelleisen ist ein zweimal rechtwinklig abgebogenes Eisen, dessen starkes
Ende nach unten in einem Holzklotz oder Schraubstock steckt.
Das vordere, dünnere, aufwärtsgebogene Ende ist abgerundet. Durch Aufschlagen mit dem Hammer in der Nähe der Befestigungsstelle wird das vordere Ende in schwingende Bewegungen gesetzt. Nun wird der Gegenstand kräftig auf die vordere Spitze des Prelleisens niedergedrückt. Die, durch Hammerschläge,
vibrierende Spitze treibt nun das Metall durch die rasch
aufeinanderfolgenden kleinen Stösse von innen nach aussen. |
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